Am heutigen Montag verlängerten die DFB-Stiftungen Sepp Herberger und Egidius Braun den seit 2010 bestehenden Kooperationsvertrag mit der Bundesagentur für Arbeit um weitere drei Jahre bis Ende 2026.
Seit vielen Jahren engagiert sich die DFB-Stiftung Sepp Herberger gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit im Rahmen der Initiative „Anstoß für ein neues Leben“ für die Re-Integration von jugendlichen Strafgefangenen in die Gesellschaft.
Vor diesem Hintergrund wurde die Vertragsunterschrift verbunden mit einem gemeinsamen Delegationsbesuch in der JVA Rockenberg, die gemeinsam mit 20 weiteren Justizeinrichtungen aus ganz Deutschland Teil der Initiative ist. „Mit der Bundesagentur für Arbeit haben wir einen starken Partner an unserer Seite, um mit den Jugendstraftäterinnen und -straftätern während der Inhaftierung eine Perspektive für die Zeit nach der Haft zu erarbeiten“, erläutert DFB-Vizepräsident Ralph-Uwe Schaffert, Vorsitzender des Vorstands der DFB-Stiftungen Sepp Herberger und Egidius Braun. „Wir freuen uns deshalb sehr über die heute vereinbarte weitere Zusammenarbeit“, so Schaffert weiter.
Unterstützung von jungen Menschen mit schwierigen Startbedingungen
Im Rahmen der Resozialisierungsinitiative „Anstoß für ein neues Leben“ werden mit den Jugendstrafgefangenen unterschiedliche Angebote und Maßnahmen aus den Handlungsfeldern „Fußball“, „Arbeit/Beruf/Schule“ und „Soziales“ durchgeführt.
In Zusammenarbeit mit den jeweiligen DFB-Landesverbänden sollen so vielfältige Impulse für die Persönlichkeitsentwicklung der Teilnehmenden gegeben werden. „Durch das Projekt werden schon frühzeitig berufliche Perspektiven erarbeitet, um den erfolgreichen Übergang in den Arbeitsmarkt nachhaltig zu verbessern“, betont Dr. Frank Martin, Leiter der Regionaldirektion Hessen, die von Seiten der Bundesagentur für Arbeit bundesweit die Koordination der Zusammenarbeit übernimmt. „Wie im Sport sind Motivation und Teamgeist zwei wesentliche Faktoren, die bei Resozialisierung, sei es im Rahmen einer Berufsausbildung oder in der beruflichen Tätigkeit, eine entscheidende Rolle spielen“, ergänzt Dr. Martin.
Neben der Zusammenarbeit im Bereich Resozialisierung sollen zukünftig verstärkt gemeinsame Aktivitäten in den Themenfeldern Integration und Inklusion entwickelt und umgesetzt werden. Insbesondere junge Menschen mit schwierigen Startbedingungen sollen verstärkt Unterstützung erfahren. Daniel Terzenbach, Vorstand Regionen der Bundesagentur für Arbeit, hebt hervor: „Gerade Jugendliche mit schwierigen Startbedingungen verdienen unsere besondere Aufmerksamkeit. Genau hier setzt unsere Zusammenarbeit an. Deshalb freue ich mich sehr, dass wir diese Kooperation mit den DFB-Stiftungen im Sinne einer erfolgreichen Integration der Jugendlichen in Ausbildung weiter fortsetzen.“
Im Doppelpass zwischen der DFB-Stiftung Egidius Braun und der Bundesagentur für Arbeit sollen beispielsweise interaktive berufsorientierende Maßnahmen bei Jugendmannschaften von Fußballvereinen, die Geflüchtete integriert haben, angeboten werden. Auch die Umsetzung einer gemeinsamen Ausbildungsmesse für Nachwuchsfußballerinnen und -fußballer aus sozial schwächeren Regionen befindet sich in der Planung.
Potenziale der Jugendlichen stehen im Fokus
Mit dabei in Rockenberg war auch der langjährige Nationalspieler Jens Nowotny. Neben einer gemeinsamen Trainingseinheit mit den jugendlichen Strafgefangenen stand auch eine Gesprächsrunde mit dem aktuellen Co-Trainer der U17-Nationalmannschaft, die vor wenigen Tagen die FIFA U17-Weltmeisterschaft in Indonesien gewann, auf dem Programm. „Ich musste in meinem Leben auch mit Niederlagen auf und neben dem Platz umgehen“, berichtete Nowotny. „Es ist wichtig, dass ihr euch nicht hängen lasst und an euch und eure individuellen Stärken glaubt. Dann kann der Neustart nach der Haft gelingen“, machte der Botschafter der DFB-Stiftung Sepp Herberger Mut.
Auch im Rahmen der Kooperation zwischen den DFB-Stiftungen und der Bundesagentur für Arbeit soll die Entfaltung der Potenziale von Jugendlichen bei den zukünftigen Aktivitäten im Fokus stehen. Dafür werden die Partner mindestens bis Ende 2026 weiter eng zusammenarbeiten.