Seit 2015 würdigt die von der DFB-Kulturstiftung initiierte Freiluft-Ausstellung „Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach“ die Verdienste jüdischer Sportlerinnen und Sportler und dokumentiert anhand ausgewählter Portraits deren Verfolgung in der NS-Zeit. Seit dem 2. Juli ist die Ausstellung auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrations- und Strafgefangenenlagers Esterwegen im niedersächsischen Emsland zu sehen.
Bis zum 6. August wird an 17 herausragende deutsch-jüdische Sportpersönlichkeiten erinnert, die als Nationalspieler, Welt- und Europameister, Olympiasieger und Rekordhalter zu den gefeierten Idolen ihrer Zeit zählten. Mit überlebensgroßen Silhouetten wird an ihr Leben und ihre Erfolge erinnert. Nur weil sie jüdischer Herkunft waren, wurden diese Frauen und Männer während der NS-Zeit aus ihren Sportvereinen ausgeschlossen, Titel wurden aberkannt.
Nach mehr als 30 Stationen, überwiegend auf Plätzen in innerstädtischen Lagen, ist die Ausstellung in Esterwegen erstmals an einem jener Orte ausgestellt, an denen die Verbrechen des nationalsozialistischen Gewaltregimes unmittelbar verübt wurden. Die 2011 eröffnete Gedenkstätte erinnert an die Geschichte der sogenannten „Emslandlager“, die bereits am 20. Juni 1933 mit der Einrichtung des ersten von drei Konzentrationslagern begann. Das bekannteste Opfer ist der deutsche Journalist, Schriftsteller, Pazifist und Friedensnobelpreisträger Carl von Ossietzky, der 1938 infolge der Haftmisshandlungen in Berlin starb.
Und noch eine Besonderheit: Die Ausstellung wird in der Gedenkstätte um Biografien von Sportlerinnen und Sportlern aus dem Nordwesten ergänzt: Lea Levy (Turnerin des Osnabrücker Turnvereins) Carl Meyer (Schiedsrichter und Funktionär des Jüdischen Sportvereins in Osnabrück) Felix Löwenstein (Funktionär des VfL Osnabrück), Fritz Cohen und Kurt Visser (Fußballspieler des SV Meppen) sowie Alfred Ries (Funktionär des SV Werder Bremen), gehörten zu den Sportbegeisterten, denen die Nationalsozialisten mit Verachtung und Verfolgung begegneten.
„Zwischen Erfolg und Verfolgung“ ist ein Projekt des Zentrums deutsche Sportgeschichte e.V. und der Universitäten Potsdam und Hannover. Sie wurde ermöglicht durch die Förderung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der DFB-Kulturstiftung, der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“ (EVZ) und der Deutsche Bahn Stiftung. Die Station in der Gedenkstätte Esterwegen wird freundlicherweise unterstützt durch die Aloys Wobben Stiftung (Aurich).