Im Vorfeld und während der UEFA EURO 2024 bietet die DFB-Kulturstiftung ein besonderes Angebot. In Kooperation mit dem World Jewish Congress (WJC) beteiligen sich unter dem Titel „Fußball und Erinnerung“ verteilt im ganzen Land und insbesondere in der Nähe der zehn Spielorte 20 NS-Gedenkstätten und -Erinnerungsorte mit Veranstaltungen und Angeboten. Sie nutzen die Möglichkeit des Turniers, um am Beispiel des Sports, insbesondere des Fußballs, auf die Geschichte der Konzentrations- und Zwangsarbeitslager zu blicken, die verwobene Geschichte von Sportstätten und Orten der nationalsozialistischen Verfolgung kennenzulernen und mehr über das Leben und Leiden verfolgter Sportlerinnen und Sportler zu erfahren. Sechs Millionen Jüdinnen und Juden wurden im Nationalsozialismus vor allem an Orten in Mittel- und Osteuropa ermordet. Millionen Bürgerinnen und Bürger anderer Staaten waren u.a. als Kriegsgefangene, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter oder als Gefangene der Konzentrationslager betroffen.
DFB-Präsident Bernd Neuendorf äußert sich erfreut über die Initiative anlässlich des Turniers: „Mit dem Projekt „Fußball und Erinnerung“ bieten wir einen Anlass, um während der UEFA EURO 2024 an die Zeit des Nationalsozialismus und die vielen Opfer der deutschen Verbrechen zu erinnern und aus dieser europäischen Geschichte zu lernen. Ich freue mich sehr, dass die DFB-Kulturstiftung gemeinsam mit ihren Partnern anlässlich der UEFA EURO 2024 das Programm „Fußball und Erinnerung“ ins Leben gerufen hat, das nun auch ein europäisches Publikum anspricht.“
Die mehr als 100 Angebote der Gedenkorte reichen von Ausstellungen und thematischen Rundgängen bis hin zu Workshops und Abendveranstaltungen. Alle Institutionen und Veranstaltungen sind ab heute unter www.fussballunderinnerung.de zu finden. Neben einer Kurzbeschreibung der beteiligten Orte finden sich dort auch die Kontakte zu den jeweiligen Ansprechpersonen vor Ort.
Olliver Tietz, Geschäftsführer der DFB-Kulturstiftung sagt: „Über das Medium Fußball erreicht man Menschen auch für Themen der historischen und politischen Bildung. Schon bei den Europameisterschaften 2012 in Polen und der Ukraine und 2016 in Frankreich haben wir das Interesse von Fans und Fußballanhängerinnen für erinnerungspolitische Angebote erlebt. Wir sind sehr dankbar, dass sich zahlreiche Gedenkorte unserer Initiative angeschlossen haben, und freuen uns auf die internationalen Gäste, aber auch auf einheimische Besucherinnen und Besucher.“
Partner des Projekts ist der World Jewish Congress, der seit einiger Zeit verstärkt über die Arbeit im Sport versucht, die Holocaust-Erinnerung zu stärken und Maßnahmen zur Bekämpfung von Antisemitismus zu entwickeln. Der geschäftsführende Vizepräsident des WJC, Maram Stern, äußert seinen Dank für die Initiative: „Ich bin der DFB-Kulturstiftung und den teilnehmenden Gedenkstätten sehr dankbar für ihr Engagement bei der Erarbeitung der Angebote. Fast 80 Jahre nach Kriegsende müssen wir neue Wege finden, um die anhaltende Relevanz der Erinnerung an dieses Verbrechen bewusst zu machen. Der Sport bietet hierfür außergewöhnliche Möglichkeiten.“
Organisiert wird das Projekt durch das Team der what matters gGmbH. Kontakt für Rückfragen: Dr. Andreas Kahrs, andreas.kahrs@whatmatters.de