Kai Bockelmann begann als Fünfjähriger mit dem Fußballspielen und blieb dieser Leidenschaft auch auf seinem weiteren Weg in unterschiedlicher Weise treu. Seit 2021 engagiert sich der heute 50-Jährige im Vorstand der Freunde der Nationalmannschaft (FdN), jenem Kreis von Menschen, die mit ihren Spenden die Arbeit der Sepp-Herberger-Stiftung unterstützen.
Welchen Zauber der Fußball entfalten kann, hat Kai Bockelmann zum ersten Mal im Sommer 1990 erlebt. Die deutsche Nationalmannschaft um Größen wie Lothar Matthäus, Jürgen Klinsmann und Rudi Völler machte sich bei der Weltmeisterschaft auf einen beeindruckenden Weg, der mit dem Titelgewinn einen glänzenden Abschluss finden sollte. Und vor dem Fernseher in einem kleinen Ort in der Lüneburger Heide drückte ein 17-jähriger Teenager wie Millionen seiner Landsleute kräftig die Daumen. „Das war das erste große Turnier, an das ich wirklich umfassende Erinnerungen habe“, schaut Bockelmann zurück. Die Spiele in Italien, dem Land der damals wohl stärksten Liga der Welt, sorgten für reichlich Nervenkitzel und Euphorie. „Der deutsche Achtelfinal-Sieg gegen die Niederlande zählt zu den beeindruckendsten Spielen, die ich jemals gesehen habe. Da war emotional einfach alles dabei“, so Bockelmann.
Losgelassen hat ihn diese Faszination bis heute nicht. Im Gegenteil. Die Begeisterung hat auf seinem weiteren Weg immer neue Nahrung erhalten. Und immer neue Perspektiven. Bockelmann, der als Heranwachsender beim SC Weste und MTV Römstedt dem Ball hinterherjagte, wurde ein Fußballer, der mit Teutonia Uelzen den Bezirkspokal gewann, Aufstiege feierte und schließlich in der Landesliga Niedersachen als defensiver Mittelfeldspieler spielte. „Wir hatten damals mit einer sehr jungen Mannschaft eine erfolgreiche und schöne Zeit auf und neben dem Platz. Vor allem aber hat es mir viel gegeben, den starken Zusammenhalt in dieser Mannschaft zu erleben“, sagt er.
„Teamsport ist eine Schule für das Leben“
Noch heute profitiere er von den Erfahrungen, die er damals auf und abseits des Platzes sammelte. „Teamsport ist eine Schule fürs Leben. Man lernt sich einzuordnen, unterzuordnen und durchzusetzen“, bringt er es auf den Punkt. Ein Sinn für ein gutes Zusammenspiel sei auch im Job gefragt, ist er überzeugt, eine gelungene Interaktion in Unternehmen erfordere schließlich in vielerlei Hinsicht ähnliche Qualitäten wie in einer Mannschaft. Dies gilt wohl umso mehr, weil Bockelmann bei seinem beruflichen Werdegang im engen Kontakt mit dem Sport in all seinen Facetten geblieben ist. Der heute 50-Jährige startete nach seinem Studienabschluss in Wirtschaftsrecht in Lüneburg durch, avancierte schließlich als Spezialist für komplexe Haftpflicht- und Sportunfallprogramme sowie die Absicherung von Risiken bei Großveranstaltungen zum Vorsitzenden der Geschäftsführung der Himmelseher Sportversicherung in Köln – einem der renommiertesten europäischen Maklerhäuser dieses Segments. Zudem wurde er unlängst auch zum Vorstand der Howden Deutschland AG.
„Wir beraten internationale Sportverbände in Europa, nationale Sportverbände, Landessportbünde und -verbände sowie diverse Bundesligaklubs. Unser unternehmerisches Engagement lebt aber ebenso von Kontakten zur Basis. Daher fühlen wir uns auch dem gemeinnützigen Wirken in vielerlei Hinsicht verpflichtet“, erklärt Bockelmann. So war der Weg zu den Freunden der Nationalmannschaft (FdN) vorgezeichnet, jenem Kreis von Menschen, die seit mehr als vier Jahrzehnten mit ihren Spenden das gemeinnützige Wirken der DFB-Stiftung Sepp Herberger unterstützen. Zumal sein Vorgänger als CEO der Himmelseher Sportversicherung, Dr. Volker Himmelseher, viele Jahre FdN-Schatzmeister war und dessen Vater Erwin im Februar 1978 sogar zu den Mitbegründern des Fördervereins der Sepp-Herberger-Stiftung zählte.
Engagement im FdN-Vorstand
Seit Juni 2021 gehört Bockelmann den FdN an, schon wenige Monate später übernahm er Verantwortung im Vorstand. Eine Aufgabe, die viel mehr Herzensangelegenheit und Erfüllung als Verpflichtung ist, wie er betont. „Die Arbeit in unserem Vorstandsteam macht unglaublich viel Spaß“, sagt er. Außerdem haben die Einblicke in die Projekte der Sepp-Herberger-Stiftung ihn in einer Einschätzung bestärkt: „Die Arbeit der Stiftung im Bereich Inklusion und Resozialisierung ist vorbildlich und beweist immer wieder die integrative Kraft, die vom Fußball ausgeht“, erklärt er. Dies zu unterstützen, sei der Zweck der FdN, „und einen besseren kann es nicht geben“, macht er klar.
Ohnehin ist der Vater zweier ebenfalls sportbegeisterter Söhne von den immensen Möglichkeiten des Sports in der Gesellschaft überzeugt. „Von der Basis gehen so viele positive Impulse aus. So eine Kraft wie der Fußball kann kaum ein anderer Bereich entwickeln“, betont Bockelmann. Auf dem Platz teilten alle die gleiche Leidenschaft und hielten sich an die gleichen Regeln. Unabhängig von Herkunft und Hintergrund. Das sei der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhalte.
Wie viel der Fußball bewegen könne, habe man 2006 bei der Weltmeisterschaft in Deutschland gesehen. Die Wochen des Sommermärchens, als sich das Land neu erfand, stolz auf Stimmung, Zusammenhalt und die Rolle eines weltoffenen Gastgebers war, hat Bockelmann in lebhafter Erinnerung. Und er hofft auf eine Wiederholung bei der UEFA Euro im kommenden Jahr. „Dieses Turnier tut Deutschland gut. Davon bin ich überzeugt“, sagt er. Kein Zweifel, Kai Bockelmann ist bereit, sich ein weiteres Mal vom Zauber des Fußballs begeistern zu lassen.