Am vergangenen Wochenende trafen sich die Absolventen des Leadership-Programms für Menschen mit Fluchterfahrung im SportCentrum Kamen-Kaiserau. Fußballer aus acht Nationen, viele davon aus Syrien, hatten auf Einladung der DFB-Stiftung und der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration im vergangenen Jahr an dem Programm teilgenommen.
Beim Präsenztreffen konnten die Vereinsvertreter untereinander in den Austausch kommen, über neue Projekte, Erfolgsstorys und Herausforderungen sprechen und sich durch den Erfahrungsaustausch und die Stärkung des Netzwerks gegenseitig unterstützen. Externe Referenten gaben neue Impulse. So berichteten Dietmar Wurst und Toni Tuklan über ihr Projekt „Glücklich geht einfach“. Gemeinsam sammeln sie Sportartikel für Afrika und haben auf diese Weise bereits rund 30.000 Trikots nach Nigeria versendet.
Am Samstag stand mit dem gemeinsamen Besuch des Deutschen Fußballmuseums in Dortmund ein spannender Ausflug in die deutsche Fußballgeschichte auf dem Programm. Anschließend gewährte Blindenfußballer Hasan Caglikalp (Borussia Dortmund) einen Einblick in seine Sportart. „Es ist uns wichtig, die Teilnehmenden breit zu schulen und ihnen verschiedene Aktivitäten vorzustellen“, sagt Projektleiter Friederich Watzke von der DFB-Stiftung Egidius Braun. „In Kamen konnte jeder selbst erleben, wie es ist, ohne den Sehsinn Fußball zu spielen. Die Selbsterfahrung war eindrucksvoll und hat den Beteiligten viel Freude bereitet. Die Teilnehmenden haben vor, in ihren jeweiligen Klubs in Zukunft ein Angebot für den Inklusionssport zu erarbeiten.“
Der Sonntag wurde dazu genutzt, das Erlebte Revue passieren zu lassen und noch einmal über konkrete Zielsetzungen für die kommenden Wochen und Monate nachzudenken. Die Teilnehmenden planen für 2023 ein Flüchtlingsturnier unter all den Fußballvereinen, die am Leadership-Programm teilgenommen haben. Viele der Teilnehmenden verabredeten sich zu Vereinsfahrten oder planen nun gemeinsame Freundschaftsspiele oder Trainingslager. Der Fußball verbindet auf und neben dem Platz.