Es begann mit einer Idee von Jürgen Klinsmann. Der ehemalige deutsche Nationalspieler rief die AGAPEDIA Stiftung für Kinder, Soziales und Bildung gGmbH 1995 ins Leben. In diesem Jahr feiert sie ihren 30. Geburtstag. Über die drei Jahrzehnte hat sich ein Erfolgsprojekt entwickelt, das bei den diesjährigen Sepp-Herberger-Awards mit dem Sonderpreis in der Kategorie Fußball-Stiftung ausgezeichnet wird.
In Deutschland konzentriert sich die Stiftung mit zwei Kinderzentren auf benachteiligte Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren. Nachmittags werden außerschulische Betreuungsangebote organisiert. Mit Sport, kreativen Workshops, einem Kinderzirkus und gemeinsamem Kochen fördert AGAPEDIA, dass Kinder ihre Potenziale erkennen und soziale Kompetenzen entwickeln. Das Motto der Stiftung steht im Fokus der täglichen Arbeit: Jedes Kind hat ein Recht auf gleiche Chancen.
In Deutschland und Osteuropa aktiv
AGAPEDIA ist nicht nur in Deutschland aktiv. In Osteuropa – konkret in Rumänien, Bulgarien, Georgien und Moldau – kümmert sich die Organisation um Kinder- und Waisenkinder und ermöglicht eine familiäre Betreuung. Durch Unterstützung in Schule und Ausbildung erhält der Nachwuchs Hilfe beim Aufbau eines eigenständigen Lebens. Zudem betreut die Stiftung in Moldau alte, kranke und pflegebedürftige Menschen.
„Wir sind seit 2001 in der Republik Moldau tätig und haben das Leid gesehen, das alte Menschen dort teilweise ertragen müssen. Das hat uns nicht mehr losgelassen“, sagt Marika Barth, die seit der Gründung dabei ist. „In Moldau haben wir die spezielle Situation, dass viele junge Menschen das Land verlassen, um woanders zu arbeiten und Geld zu verdienen.“ Dies führe dazu, dass die Alten auf den Dörfern vereinsamen und Kinder bei den Großeltern oder bei Verwandten aufwachsen. Vor dem Hintergrund hat die Stiftung langzeitarbeitslosen Frauen eine soziale Ausbildung ermöglicht, sodass sie sich um die alten Menschen dort kümmern können. Der Fokus von AGAPEDIA liegt aber vor allem auf Kindern, konkret bei Sechs- bis Zwölfjährigen.
Jürgen Klinsmann: „Kindern eine Heimat geben“
Jürgen Klinsmann ist als Repräsentant und Gründungsmitglied der Stiftung weiterhin eng eingebunden. Er informiert alle Spenderinnen und Spender am Jahresende über die Aktivitäten von AGAPEDIA und wofür die Gelder eingesetzt wurden. Dem 60-Jährigen, der 108 Länderspiele für die DFB-Auswahl bestritten hat, liegt die Arbeit der Organisation nach wie vor sehr am Herzen: „AGAPEDIA gibt Kindern eine Heimat, einen Ort, an dem sie sein können, ein Zuhause, das ihnen gehört.“
„Ich kenne Jürgen Klinsmann seit fast 50 Jahren. Er wusste, dass ich mich mit meiner Frau in Albanien engagiert habe und hat uns 1995 gefragt, ob wir mit ihm gemeinsam etwas aufbauen wollen“, sagt Stefan Barth, ebenfalls Gründungsmitglied. „Wir waren direkt begeistert von der Idee. Toll ist vor allem, dass jeder Cent bedürftigen Kindern und alten Menschen zugutekommt, die das Geld wirklich benötigen.“
Fernseh-Moderator Günther Jauch hat es im Rahmen einer Spendengala vor einigen Jahren so ausgedrückt: „Die Stiftung AGAPEDIA ist eine Manufaktur der Menschlichkeit und ein Beispiel dafür, dass Visionen Wirklichkeit werden können.“ Zahlen belegen das Engagement von AGAPEDIA: Das Kinderzentrum in Esslingen in Baden-Württemberg, das die Stiftung 1996 eröffnet hat, haben in den vergangenen fast 30 Jahren mehr als 260.000 Kinder besucht. 16.000 bedürftige Frauen in Rumänien und Moldau wurden medizinisch behandelt. In Osteuropa wurden seitdem mehr als 7.000 gefährdete Kinder betreut. In Anerkennung dieser herausragenden Verdienste der AGAPEDIA Stiftung um die Unterstützung von sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen erhält die Organisation in der Kategorie „Fußball-Stiftung“ den mit 12.500 Euro dotierten Sonderpreis.
Über die Sepp-Herberger-Awards
Am 31. März werden die Sepp-Herberger-Awards in der VW-Autostadt in Wolfsburg verliehen (um 20:15 Uhr live auf #dabeiTV bei MagentaTV und auf dem DFB-YouTube-Kanal). Elf Preisträgerinnen und Preisträger erhalten im Rahmen eines abwechslungsreichen Bühnenprogramms Auszeichnungen in den Kategorien Handicap-Fußball, Resozialisierung, Schule und Verein, Fußball-Stiftung sowie Sozialwerk. Bei der Verleihung mit prominenten Persönlichkeiten wie DFB-Präsident Bernd Neuendorf, Julian Nagelsmann, Alexandra Popp und Philipp Lahm werden Geldpreise im Wert von insgesamt 100.000 Euro vergeben.
Schalten Sie am 31. März um 20.15 Uhr ein. Dabeisein lohnt sich.
Hier geht es zum Livestream auf dem DFB-YouTube-Kanal. Weitere Informationen zur Veranstaltung und den Preisträgern aus den weiteren Kategorien finden Sie hier.