Hans-Lothar Hampe ist in Dortmund aufgewachsen und hat dort den Fußball kennen und schätzen gelernt. Seit mehr als drei Jahrzehnten reist er nun mit den „Freunden der Nationalmannschaft“ (FdN) um die Welt. Seit dem vergangenen Jahr ist Hampe Schatzmeister des 1978 gegründeten Fördervereins der Sepp-Herberger-Stiftung. Wichtig ist ihm dabei die Unterstützung der Stiftungsarbeit.
Gemeinsam mit der Deutschen Nationalmannschaft gebangt und gefiebert hat Hans-Lothar Hampe zweifellos immer mal wieder. Meist geschah das aus unterschiedlicher Perspektive. Der Dortmunder drückte vor dem Fernseher oder auf der Stadiontribüne die Daumen, während die Spieler und Verantwortlichen auf dem Platz und der Bank gefordert waren. An einem Tag Anfang der 1990er-Jahre hielten aber alle gemeinsam die Luft an. Als Mitglied der Freunde der Nationalmannschaft (FdN) war Hampe genau wie der DFB-Tross mit dem Flieger zu einem Länderspiel in Südamerika aufgebrochen. „Kurz vor der Landung des Flugzeugs stimmte etwas nicht. Und wir mussten durchstarten. Da musste man schon mal schlucken“, erinnert er sich. Letztlich brachte der Pilot die Maschine samt ihrer namhaften Passagiere nach einer Extrarunde heil herunter. „Es ist nichts passiert“, sagt Hampe. Im Gedächtnis geblieben ist ihm dieses Erlebnis dennoch.
Es ist eine von vielen Erinnerungen, die ihm die Jahre im Kreise der FdN beschert haben. Viele weitere wecken im Geiste Bilder von vollen Stadien, Triumphen der Mannschaft oder schlicht von besonders netten Erlebnissen am Rande der Spiele und Zusammenkünfte der FdN. Hampe ist gewissermaßen ein Urgestein unter jenen Männern und Frauen, die allesamt die Faszination für den Fußball, für die Nationalmannschaft, die Turniere und Reisen teilen. 1991 fand er über einen befreundeten Steuerberater den Weg zu den FdN. Der Berufskollege hatte nicht zu viel versprochen. Hampe gefiel der Freundeskreis. Wenige Jahre später engagierte er sich schon als Kassenprüfer der FdN, 2012 rückte er in den Vorstand auf und übernahm schließlich im vergangenen Jahr den Posten des Schatzmeisters. „Ich bin nun sozusagen der erfahrene Mann im Vorstand und halte die vielen jüngeren Mitglieder des neuformierten Vorstands auf Kurs“, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Mit seinen inzwischen 73 Jahren hat Hampe, der vier Kinder und vier Enkel hat, einige Erfahrungen und Erlebnisse gesammelt. Nicht nur im Kreise der FdN und nicht nur als Chef einer eigenen Steuerberatungskanzlei, die er nach wie vor führt. Als junger Mann, der unweit des legendären Dortmunder Borsigplatzes aufgewachsen war, wurde er zum leidenschaftlichen BVB-Anhänger und erlebte hautnah eine Fußball-Ära mit, die vielen als die gute alte Zeit gilt. „Spieler wie BVB-Torwart Heinrich Kwiatkowski, Wolfgang Paul oder Lothar Emmerich sah man auf der Straße oder in der Gaststätte, man grüßte sich“, blickt Hampe auf jene Tage zurück, als die größten Fußballer der Republik noch äußerst nahbare Zeitgenossen waren. „Das waren andere Zeiten als heute“, meint Hampe, der im Rahmen von Benefizspielen in den 1980er-Jahren mit den Stars von einst zusammen war.
„Auch das waren immer wieder tolle Erlebnisse“, so der Dortmunder. Heute bevorzugt er es etwas gemächlicher. Hampe wandert und reist gerne – und vor allem geht er gerne ins Stadion, um dem BVB die Daumen zu drücken. Seit 1975 ist er Mitglied der Schwarz-Gelben, seit Ende der 1970er-Jahre besitzt er eine Dauerkarte für die größte Fußballarena der Republik.
Hinzu kommen die Touren mit den FdN. „Ich schätze diesen Freundeskreis. Man trifft sich immer wieder gerne, diskutiert vor und nach dem Spiel miteinander. Es ist einfach eine angenehme Gruppe“, macht er deutlich. Ein wesentlicher Bestandteil ist auch das soziale Engagement der FdN. Denn mit den Spenden der rund 180 Mitglieder wird seit mehr als vier Jahrzehnten das gemeinnützige Wirken der DFB-Stiftung Sepp Herberger unterstützt. Auf diesem Weg sind bereits weit über fünf Millionen Euro zusammengekommen. „Dieses Engagement ist mir ans Herz gewachsen. Daher besuche ich auch immer wieder Veranstaltungen der Stiftung. Was beispielsweise die Spieler der Blindenfußball-Bundesliga leisten, ist faszinierend“, erklärt Hampe. Es sei ein Grund mehr, den FdN treu zu bleiben und weiterhin gemeinsam mit der Nationalmannschaft zu fiebern und zu bangen.