Wenn Erik Damisch über seine Tätigkeit als Inklusionsbeauftragter des Sächsischen Fußball-Verbandes spricht, kommt er ins Schwärmen. „Die Arbeit mit den Menschen mit Handicap macht einfach unglaublich viel Spaß, weil man eine große Dankbarkeit spürt“, sagt der 25-Jährige. „Für diese Personengruppe gibt es leider immer noch nicht so viele Angebote. Deshalb ist die Vorfreude darauf umso größer.“
Damisch ist es in seiner Funktion ein wichtiges Anliegen, den Menschen mit Behinderungen mehr Möglichkeiten zu bieten, Fußball spielen zu können. „Wir sind gerade dabei, bessere Strukturen aufzubauen und neue Formate zu entwickeln. In den vergangenen Monaten war wegen Corona leider nicht so viel möglich. Aber wir haben die Zeit genutzt, um Ideen zu entwickeln und diese nun in die Praxis zu bringen. Inklusion ist im Sächsischen Fußball-Verband ein wichtiges Thema, das wir weiter vorantreiben wollen.“
In diesem Zusammenhang ist Damisch vor allem auch der Austausch mit Inklusionsbeauftragten anderer DFB-Landesverbände wichtig, beispielsweise während der regelmäßigen Treffen, die durch die DFB-Stiftung Sepp Herberger organisiert werden. „Natürlich können wir in diesem Bereich viel voneinander lernen. Kooperationen sind immer sinnvoll, weil beide Seiten davon profitieren“, betont Damisch.
Größere Projekte, die er mit seinen Kolleginnen und Kollegen im Sächsischen Fußball-Verband zuletzt umgesetzt hat, waren beispielsweise die Landesmeisterschaften der Werkstätten für Menschen mit Behinderung und ein inklusives Sportfest in Leipzig. Beide Veranstaltungen wurden sehr gut angenommen. Aktuell laufen die Planungen für ein Hallenturnier für Menschen mit Handicap auf Hochtouren: „Wir hoffen sehr, dass die Corona-Bestimmungen es uns erlauben, dieses Event durchzuführen“, so Damisch.
Als während der Lockdowns gar nichts ging, hat Damisch digitale Veranstaltungen organisiert. So hat er etwa ein Webinar veranstaltet, in dem Experten erläuterten, welche Voraussetzungen nötig sind, um eine inklusive Fußballmannschaft zu gründen. „Wir müssen noch mehr Vereine dazu bringen, Menschen mit Handicap einzubinden“, beschreibt Damisch. „Hier haben wir schon viel erreicht. Aber wir haben weiterhin noch Luft nach oben.“ In einem weiteren Seminar hat er eine Diskussionsrunde mit Ralf Kuckuck organisiert, einem der Experten beim Thema Rehabilitations- und Behindertensport.
Damisch ist seit rund zwei Jahren in seiner Funktion als Inklusionsbeauftragter des Sächsischen Fußball-Verbands tätig. Bundesweit wirken in allen 21 DFB-Landesverbänden die von der DFB-Stiftung Herberger mitfinanzierten Ansprechpartner für Fragen des Handicap-Fußballs. Nebenbei studiert er an der Uni Leipzig Sport und Sozialkunde auf Lehramt. „Für mich ist das die perfekte Verbindung zwischen Theorie und Praxis“, sagt er. „Mich macht es glücklich, Menschen mit Handicap den Schritt in den Fußball zu ermöglich. Das Feedback, das man bekommt, ist immer sehr ehrlich und herzlich.“ Mit dieser Motivation wird Erik Damisch auch in Zukunft den Fußball für Menschen mit Behinderungen in Sachsen weiter voranbringen.