

Zum 20-jährigen Jubiläum des Julius Hirsch Preises strahlte die Berufliche Schule für Wirtschaft und Handel Hamburg Mitte in neuem Namen. Im November, pünktlich zur Verleihung des Julius Hirsch Preises, benannte sie sich in „Julius-Hirsch-Schule“ um. Am 28.11.2025, einen Tag nach der Preisverleihung, fand die Abschlussveranstaltung vor Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und weiteren Gästen statt. Auch vertreten: die DFB-Kulturstiftung, durch den Julius Hirsch Preis Ideengeberin und finanzielle Unterstützerin.
Ein Monat, der in Erinnerung bleibt. Ein Monat voller einzigartiger Projekte. Ein Monat, in dem sich alles um Julius Hirsch drehte. Ein Monat als starkes Zeichen gegen Diskriminierung, Rassismus und Faschismus. Was genau in diesem Monat der „Julius-Hirsch-Schule“ stattfand, wurde im Rahmen der Abschlussveranstaltung vorgestellt. Durch diese führte Lehrerin Friederike Bolte, die den Monat zusammen mit Melanie Helmig von „BAM! – Bildung am Millerntor“ organisierte, koordinierte und durchführte.
Die Resonanz war überwältigend: der Raum bis auf den letzten Platz gefüllt. Alle wollten erfahren, was im Aktionsmonat lief. Und das war mehr als beeindruckend: Neben sichtbaren Zeichen wie Graffitis, Mailsignaturen, Türbeschriftungen oder Stickern, gab es Workshops, Lesungen, Besuche beim NDR und in Neuengamme, Stolpersteinreinigungen und weitere Veranstaltungen. Insgesamt beteiligten sich 21 Klassen und 650 Schüler*innen.
So vielfältig und bewegend wie der Monat war auch die Abschlussveranstaltung. Beteiligte Schüler*innen sprachen darüber, was nie wieder Faschismus für sie bedeutet: Dass es „nie wieder eine Zeit gibt, in der Menschen unterdrückt werden, sondern wir in einer fairen, gerechten und friedlichen Gesellschaft zusammenleben“. Dafür sei eine klare Haltung essenziell. Eine Haltung, „mit der wir eigene Werte vertreten – auch bei Gegenwind. Mit der wir einen klaren Standpunkt und klare Grenzen setzen. Wo wir nicht nur dastehen und zuschauen, sondern handeln und andere schützen, wenn ihnen die Kraft fehlt.“

Unterschrift: Eine von vielen wichtigen Botschaften des Aktionsmonats der „Julius-Hirsch-Schule“
Dazu rief auch Julia Hirsch, Urenkelin von Julius Hirsch und Mitglied in der Jury des Julius Hirsch Preises auf. Sie ermutigt, anderen zu helfen. Dafür braucht es nicht immer große Aktionen, sondern es reichen kleine Gesten, auf seine Nebenpersonen zu achten und füreinander da zu sein.
Ihre innersten Gedanken zum Aktionsmonat teilte Friederike Bolte und schuf dadurch einen emotionalen und intimen Moment. Sie betonte, es sei nicht selbstverständlich, dass alle Menschen die gleichen Rechte und Chancen haben, obwohl es im Grundgesetzt verankert ist. Viele Menschen werden weiterhin diskriminiert und ausgeschlossen. Um für Faschismus und Diskriminierung zu sensibilisieren und dagegen zu kämpfen, bedeutet neutral sein für sie als Lehrerin nicht, sich nicht zu positionieren. Sondern für demokratische Werte einzustehen und gegen Faschismus aufzustehen. Gleichzeitig sei sie nicht nur Lehrerin, sondern auch Demokratin und damit in der Pflicht, demokratisch zu handeln und alles dafür zu tun, dass sich Geschichte nicht wiederholt. Dafür „sollten wir alle mutig sein, aufstehen und den Mut auch in schwierigen Situationen nicht verlieren.“
Melanie Helmig, die den Julius-Hirsch-Aktionsmonat mit Inhalten füllte, nimmt viel Positives mit. Er gibt Hoffnung und zeigt ihr, es lohnt sich, weiterzukämpfen. Dazu ermutigen die großartigen Menschen, die sich engagieren und was verändern möchten, sowohl an der Julius-Hirsch-Schule aber auch darüber hinaus wie die Verleihung des Julius Hirsch Preises am Vorabend gezeigt habe.
Zum Ende spielte eine Band „Imagine“ von John Lennon und entlässt die Gäste mit Dankbarkeit, Mut und Hoffnung: „Imagine all the people, sharing all the world. You may say I'm a dreamer, but I'm not the only one. I hope someday you'll join us and the world will live as one.”